Freitag, 20.09.2013 15.00 Uhr – Dienstbeginn für 12 Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr Jerstedt. Zunächst wurden die Schlafunterkünfte im Gruppen- und Jugendfeuerwehrraum hergerichtet. Anschließend versammelten wir uns im Unterrichtsraum um Aufgaben zu verteilen und den Ablauf zu klären. Jeder Jugendliche bekam einen festen Platz auf den Feuerwehrfahrzeugen zugeteilt. U.a. wurde das TLF 16-24, LF 10-6 und der MTW besetzt. Je nach Lage rückten wir mit den benötigten Fahrzeugen aus. Des Weiteren wurde eine „Feuerwehrleitstelle“ eingerichtet, in der zwei Jugendfeuerwehrmitglieder Telefonate / Notrufe entgegen nehmen konnten. So waren bereits nach einer knappen Stunde alle Aufgaben verteilt, sodass wir zu Beginn Kakao und Kuchen essen konnten.

Gegen 16.00 Uhr kam schon der erste „Notruf“ rein. Ein PKW-Fahrer benötigte unsere Unterstützung, da sein Fahrzeug im Brand geriet. Von den Jugendlichen am Telefon wurden alle relevanten Informationen abgefragt, sodass eine genaue Meldung an die Mannschaft erfolgen konnte. Gesittet besetzten wir die Fahrzeuge und fuhren zu der Unfallstelle. Vorort kam uns der aufgeregte Autofahrer entgegen und schilderte was geschehen ist. Zu Beginn wurde der Unfallort mit Warndreieck und Leitkegeln abgesperrt, damit das Fahrzeug sicher gelöscht werden konnte. Neben dem Feuer ist Kraftstoff ausgetreten, welches mit Ölbindemittel (mit Sand nachgestellt) aufgenommen werden musste. Sobald das Fahrzeug gelöscht und das Öl aufgenommen wurde konnten wir gemeinsam wieder einrücken. In der Wache angekommen wurde der „Einsatz“ nach besprochen und erklärt worauf es bei der Verkehrssicherung und bei PKW-Bränden an kam.

In der Wache hatten die Jugendlichen zwischenzeitlich die Möglichkeit mit verschiedenen Spielen die Zeit zu verbringen.

Gegen 18.00 Uhr gab es von unserem „Küchenchef“ Barry Abendbrot. Am heutigen Tag standen Hot Dogs auf der Speisekarte. An dieser Stelle vielen Dank an Barry für die super Verpflegung an beiden Tagen.

Nach dem Abendbrot bekamen wir die Information, dass die Brandmeldeanlage der Mehrzweckhalle Jerstedt ausgelöst hat. So fuhren wir mit dem ersten Fahrzeug zur Mehrzweckhalle um die Brandmeldeanlage und das Gebäude zu überprüfen. In der Mehrzweckhalle konnten wir kein Feuer bzw. Verqualmung feststellen, sodass wir Fehlalarm melden konnten.

Auf dem Rückweg zur Feuerwache bekamen wir den nächsten Einsatz: „Tragehilfe Biogasanlage Jerstedt“. Eine Person fiel von den Silos auf die Treppe und konnte nicht allein vom Rettungsdienst zum Fahrzeug transportiert werden. Da es schon dunkel wurde, wurde Licht aufgebaut und mit der Tragehilfe begonnen. Mit der Krankentrage und Feuerwehrleine konnten wir die verletzte Person zum Rettungswagen transportieren. Parallel bekamen die Jugendliche viele Tipps wie man eine Person mit Krankentrage und Feuerwehrleinen sicher auf einer Treppe transportieren kann.

Zurück in der Wache guckten die Jugendlichen noch einen Film. Im Anschluss wurde sich für die Nachtruhe fertig gemacht. Jedoch wurde die Nachruhe schon zu Beginn unterbrochen.

Unter den Eichen feierten Jugendliche mit einem Lagerfeuer an der Jägerhütte. Das Lagerfeuer breitete sich auf die umliegenden Büsche und letztendlich auf einen Teil der Hütte aus. An der Hütte angekommen bekam der Gruppenführer die Lage geschildert. Eine Person sollte sich noch in der Hütte befinden. Der erste Angrifftstrupp begab sich mit Atemschutzgeräten (Extra angefertigte Atrapen für Jugendliche mit geringem Gewicht) und einer C-Leitung in die Hütte vor. In der Jägerhütte fanden sie eine nichtansprechbare Person. Unterstützt vom zweiten Trupp mit einer Krankentrage wurde die Person ins Freie gebracht. Draußen wurde sie von Jugendfeuerwehrmitgliedern betreut und in eine stabile Seitenlage gelegt.

Zwei weitere Trupps begannen mit der Brandbekämpfung des Lagerfeuers und der umliegenden Büsche. Aufgrund der Dunkelheit wurde der Lichtmast auf dem Tanklöschfahrzeug ausgefahren. Nach ca. einer halben Stunde konnte Feuer aus gemeldet werden. Auch die gerettete Person war wieder ansprechbar und wurde von den Jugendlichen befragt. Bei der Befragung stellte sich heraus, dass er noch zwölf Freunde vermisst. Nach dieser Aussage begannen wir mit der Personensuche am Osterfeuer. Glücklicherweise wurden letztlich alle vermissten Personen gefunden. Nach ca. einer Stunde konnten wir die Fahrzeuge wieder besetzten und die Feuerwache anfahren. In der Feuerwache wurde die Übung noch kurz nach besprochen und die Fahrzeuge bestückt. Nach dieser Übung wurden alle ins Bett geschickt, damit am nächsten Morgen wieder alle fit sind. Die Nachruhe wurde auch nicht unterbrochen!

Der nächste Morgen begann gegen 8.00 Uhr mit einem Frühstück. Im Anschuluss stand „Erste Hilfe“ auf dem Programm. U.a. wurde die stabile Seitenlage, Druckverbände und Schocklage erklärt und anschließend von den Jugendlichen selbst gemacht.

Gegen 10 Uhr kam die nächste Meldung. Gebäudefeuer im Gewerbegebiet Jerstedt. Auf dem Firmengeländer der Fa. Hinrichs angekommen, kam uns bereits ein Mitarbeiter entgegen. Er vermisst noch drei Mitarbeiter in der Produktionshalle. Aus diesem Grund schickte der Gruppenführer des LF 10-6 einen Trupp mit Atemschutzgeräten zur Menschenrettung in die Produktionshalle vor. Bis auf einer leichten Verrauchung konnte kein Feuer festgestellt werden. Bereits nach kurzer Zeit wurde die erste Person gefunden. Aufgrund einer Verletzung am Bein konnte diese nicht eigenständig gehen. So wurde vom ersten Trupp Unterstützung angefordert. Der zweite Trupp kam mit einer Krankentrage zur Unterstützung. Beide Trupps bekamen die verletzte Person schnell auf die Krankentrage ins Freie. Da drei Personen im Gebäude vermisst wurden, wurde das Jugendrotkreuz Goslar angefordert. Sobald die erste verletzte Person draußen war, wurde diese vom Jugendrotkreuz verpflegt. Da noch zwei Personen vermisst wurden, suchten die beiden Trupps die Halle weiter ab. Zügig wurden die beiden Personen gefunden. Beide Personen konnten mit Unterstützung der Trupps das Gebäude verlassen. Im Freien wurde festgestellt, dass beide Brandverletzungen erlitten haben. Diese wurden vom Jugendrotkreuz behandelt. Draußen wurde parallel mit der Brandbekämpfung mit insgesamt drei C-Rohren begonnen. Nach einer guten Stunde war der Einsatz beendet.
In der Wache wurden anschließend noch ein paar Experimente durchgeführt. Zudem zeigten und erklärten wir dem Jugendrotkreuz unser Löschgruppenfahrzeug. Nachdem alles erledigt war ging es gemeinsam zum Mittagessen in den Unterrichtsraum. Wir möchten uns bei dem Jugendrotkreuz für die tolle Unterstützung bedanken. Die Zusammenarbeit hat uns allen viel Spaß gemacht.

Nach dem Mittagessen bekamen wir noch einen „Notruf“. Ein Autofahrer sah von der B6 aus ein Flächenbrand am Schweinebach. Am Schweinebach angekommen musste eine lange Wegstrecke vom Bach aus aufgebaut werden. Insgesamt wurden zwei Pumpen betrieben. Drei Trupps begannen mit der Brandbekämpfung. Bei dieser Übung wurden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt. U.a. bauten wir einen improvisierten Wasserwerfer auf. Sobald der Flächenbrand abgelöscht war, fuhren wir die Feuerwache wieder an.

In der Feuerwache begannen wir im Anschluss mit den Aufräumarbeiten. Die Fahrzeuge mussten wieder bestückt und gereinigt werden. Des Weiteren wurden die Schlafstätten und der Unterrichtsraum aufgeräumt.

Nach zwei Tagen war unser diesjähriger Berufsfeuerwehrtag beendet.

An dieser Stelle möchte ich mich wieder bei allen Betreuern recht herzlich Bedanken für die klasse Durchführung.

Sämtliche Übungen wurden für die Jugendfeuerwehrmitglieder angemessen durchgeführt. Die Jugendliche wurden weder Hektik noch Stress ausgesetzt!

Berufsfeuerwehrtag 2013